Lebenskosmos


Lebenszyklus

 

Ich zeige Frauen und Männer im Spannungsfeld ihres alltäglichen Lebenskosmos: Geburt, Erwachsenenwerden, Lieben, Selbstspiegelung und Abschied von Gewesenem. Äußere  Lebensprozesse wiederholen sich von Generation zu Generation. Alltagsprobleme und Widrigkeiten relativieren sich radikal in Anbetracht von Krankheit und Tod. Jeder Mensch weiß, dass er irgendwann sterben muss; aber niemand kann sich den eigenen Tod vorstellen. Von Anbeginn unserer Existenz ist uns die Frage nach Leben und Tod mitgegeben. Jeder Mensch als Individuum bildet sein eigenes einmaliges Universum. Ist nicht jeder von uns subjektiv, auf sich selbst bezogen und einsam?  Geburt und Tod, beides müssen wir existentiell alleine durchstehen. Niemand kann dies stellvertretend für uns tun. In Spiegellungen und Spiegelkabinetten sehe ich symbolhaft  ein labyrinthisches Abbild der Komplexität unseres Lebens. Alter und Tod sind Bestandteile unseres Menschseins, auch wenn wir sie verdrängen möchten.

Der aktuelle technische Fortschritt digitaler Medien, gepaart mit  einer Spiel- und Fun-Bewegung, ist eine Herausforderung für die Malerei. Als Kunstschaffende, als Malerin im traditionellen Sinne, stelle ich dieser Entwicklung meine Kreativität entgegen. Meine Ideen entwickeln sich aus zwischenmenschlichen Begegnungen, der unmittelbaren Realität und aus meinem Interesse an Kulturgeschichte. Bilder erzählen dem Betrachter Geschichten und provozieren Stimmungen.

Während des Malprozesses lege ich transparente Farbschichten übereinander, verändere Formen, verzerre Bildelemente und setze sie neu zusammen. Mein Ziel ist, Inhalt und Form zu einem Ausdruck von Poesie zu verbinden. Ich lasse figurative Akteure auf unterschiedlichsten Ebenen, in imaginären Bildräumen agieren.

Meine Vision ist eine Malerei, die scharf und unscharf ist, die fest und flüssig, die ernst und ironisch, die entlarvend und gleichzeitig sinnlich ist.  Marga Golz, Lörrach 2003