Nähe braucht Ferne


 

 

Eine neue Lebensphase hat begonnen:

Die Kinder gehen eigene Wege und haben das „Nest“ weitestgehend verlassen. Aus der Distanz, für mich als Mutter manchmal schmerzlich, aber für das eigene (beginnende Erwachsen-)Leben notwendig, entwickelt sich wieder Nähe: Ein reiferer (beidseitiger) Austausch von Meinungen und Empfindungen ist möglich geworden.

Es ist auf einmal mehr Raum und Zeit für mich selbst und ebenso für meine Freunde und Bekannten da.

Miteinandersein - ohne symbiotische Abhängigkeit - Interessen zu teilen, Lebens- und Liebesgenuss zu erleben, zu reisen, Gedanken auszutauschen, Trauer um den Verlust geliebter Menschen teilen zu können … all das macht das Leben für mich ertragens- und lebenswerter. All das hilft mir, mit ureigenen Ängsten klar zu kommen, schlaflose Nächte zu überstehen, mit den Geistern der Vergangenheit zu leben. Akzeptanz, Ruhe und Konzentration stellen sich ein. Ich werde eine bessere Zuhörerin, habe es weniger eilig und nehme mich selbst nicht mehr so wichtig.

Marga Golz, Januar 2012