Dieter Wolf, Rhein- Erft, Kölnische Rundschau  22.09.2004

 

Zwischen Himmel und Erde

WESSELING.Drei Künstler, ein Thema - Zwischen Himmel und Erde. Die Ausstellung im Schwingeler Hof vereint drei verschiedene Genres: Malerei, Fotografie und Skulptur. Der Kunstverein KultUrfeld hat drei Künstler aus Lörrach zur Gruppenausstellung in die Städtische Galerie Wesseling eingeladen: Marga Golz, Paolo Pinna und Günter Ruf.
Der Urfelder Verein pflegt lange schon gute Kontakte nach Lörrach zum dortigen Verein H Art. Die Malerin Marga Golz, bereits das zweite Mal in Wesseling, zeigt Malerei und Aquarell. Die groß- und mittelformatigen Arbeiten auf Leinwand bestechen durch realistische Akribie in ihrer technischen Ausführung. Stilistisch pendeln die symbolträchtigen Szenarien mit Personen zwischen Anleihen an kubistische Malerei bis zum Realismus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit einer Prise Futurismus.
Zwar fallen die größeren Arbeiten mit Öl und Acryl schnell ins Auge, doch entwickeln die etwas stilleren Aquarelle im Seitenflügel eine weit größere Ausdruckskraft.
Der Zweite im Lörracher Bunde ist der in Sardinien geborene Paolo Pinna. Der Dozent für Spielen und Gestalten in Lörrach zeigt meist kleine figürliche Objekte aus Marmor, Alabaster, Granit und Holz. Stets sind es kompakte Arbeiten. In sich verschlungene Personengruppen oder formsprachlich reduzierte Charakter- und Stimmungsstudien. Zwar handelt es sich bei den Figuren des 47-Jährigen um realistische Darstellungen von Menschen, dennoch scheinen sie eher einer mythologischen und abstrakten Bilderwelt zu entspringen.
Günter Ruf (48) bezeichnet sich selbst als „Amateurfotograf“. Das ist kokett, wenngleich die technische Perfektion bei seinen Fotografien nicht im Vordergrund steht. Seine Arbeiten erzielen ihre Faszination durch die dargestellten Objekte: Es handelt sich um Körpermalerei, heute meist „Bodypainting“ genannt. Männer wie Frauen werden zu Trägern von oftmals irritierender Farbfeldmalerei. Die Kunstwerke, in Zusammenarbeit mit Marga Golz entstanden, sind Bilder im Bild. In einem Galerieraum wird auch eine Diashow aus 88 Bildern gezeigt, die die Vielfalt der Arbeiten Rufs dokumentiert.

 

Die Ausstellung „Zwischen Himmel und Erde“ ist bis 29. 10. im Schwingeler Hof, Schwingeler Weg 44, zu sehen: Mo-Sa 15-18, So 14-17 Uhr.