2002 – 2004 QUATTRO+ zum Thema Zeit 

 

QUATTRO+ eine die Künstlergruppe auf Zeit: Im Verlauf von 2 Jahren beschäftigten sich der Künstler Max Meinrad Geiger, die Malerin Marga Golz, der Bildhauer Volker Scheurer sowie die Malerin und Bildhauerin Dorothee Rothbrust der mit dem Thema „Zeit“ und ihrer gestalterischen Formulierung. Der Mediendesigner Andreas Dietrich bildete das Plus der Gruppe. In Diskussionen näherte man sich dem Thema an, lotete zahlreiche Aspekte aus und konstruierte ein Themengerüst für eine Gruppenausstellung. Philosophische, soziologische und kunsthistorische Ansätze bestimmten die Gespräche und schließlich das einsame Arbeiten eines jeden im eigenen Atelier. Jede/r fand für sich eine schlüssige und technisch umsetzbare Lösung. Aspekte von „Zeit“ auf sich persönlich bezogen oder im Kontext der Gesellschaft, nahmen ebenso Konturen an wie eine abstrakte Sichtweise. Die Umsetzung konfrontierte Ausstellungsbesucher*innen mit „Zeit“ als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Besucher*innen wurden in virtuelle, visionäre Räume geleitet und konnten . Zeit als anschauliches, konkretes Objekt erleben: Emotional, auffordernd, persönlich ergreifend oder distanziert.

 

Malerei, Bildhauerei, Installation mit den Neuen Medien wurden an mehreren Ausstellungsorten in Weil am Rhein präsentiert: Im Zaha Hadid - Pavillon, der Grün 99, auf dem Gelände und in der Galerie Kieswerk. Als exklusive Ausstellungsräume auf Zeit entstanden zusätzlich fünf begehbare Holzkuben, die jeweils nach Vorgaben der Kunstschaffenden ausgestaltet wurden. Zur Ausstellung erschien ein Katalog.

 

Meine Beiträge umfassten im Hadid –Pavillon vorwiegend Malerei (2002-2005): Darunter ein 5 teiliges Werk 200 x 500 cm, das den Lebenszyklus von Geburt bis zum Tod darstellt sowie eine Serie von Gouachen. Ebenso entstand als Installation eine 2 m hohe Zeitsäule aus einem weißen Holzkörper, der mit beschrifteten Glasplatten bestückt war, mit Worten die den Begriff Zeit enthalten. Durch einen Sehschlitz konnte der Betrachter in den Kubbus hineinblicken und sah sich selbst tausendfach in einem Spiegelkabinett..

 

In meinem begehbaren Holzkubus ist die Installation „Gleichzeitig“ Sarg mit Daunenfedern, Holz/Glas zu sehen. 12 weiße Tuchbahnen bilden einen Innenraum des Kubus. Ein Gedicht im Eingangsbereich über die Gleichzeitigkeit von Leben und Tod, über Festhalten und Loslassen geleitet den Besucher in den Innenraum. Ein Sarg aus Holz und Glas befindet sich auf Sichthöhe. Er ist diagonal in den Raum komponiert und vom Besucher von allen Seiten sichtbar und umgehbar. Mit einer Länge von 1,40 m und einer Breite von 0,50 m entspricht er der Größe eines Kindersarges. Ein Deckel aus Glas gibt den Blick in das Innere frei: Der Sarg ist mit Daumenfedern gefüllt. Durch Knopfdruck kann der Besucher einen Mechanismus auslösen, so dass die Federn sacht umher walken. Kontraste sollen sich aufdrängen: Leichtigkeit (Glas) contra Schwere (Holz), Helligkeit (weißes Glas) contra Dunkelheit (schwarzes Holz), Starre (Holzkörper) contra Lebendigkeit (Daunenfedern).  Die Sarginstallation symbolisiert Anfang und Ende, denn ohne den Anfang kein Ende, eine Kausalkette, auf die der Mensch keinen Einfluss hat und in der er sich bewegt: Zwischen Leben und Tod.