Mit Schrecken wurde mir die ganze Tragweite des Lockdowns bewusst, als auch die Grenzen geschlossen wurden. Gerade im Dreiländereck sind wir Künstler*innen auf grenzüberschreitende Öffnung und Mobilität angewiesen. Der Verlust von Ausstellungsmöglichkeiten, verbunden mit dem Wegfall möglicher Kunstverkäufe kommt einer Katastrophe gleich. Damit einher geht die Enttäuschung, Werke, die für Ausstellungen erschaffen wurden, nicht zeigen zu können. Ganz zu schweigen von der wirtschaftlichen Situation: Für viele Kunstschaffende sind Nebentätigkeiten wie Seminare oder Kunstunterricht existenzsichernd. Viele dieser Einnahmequellen versiegten. Gewiss nutzen Künstler*innen das Netz. Es existieren unterschiedliche Foren und manchmal entstehen so Kundenkontakte. Doch Kunst braucht die direkte Begegnung mit Menschen, braucht einen Raum, der das haptische und räumliche Erleben sowie Dialoge ermöglicht.

Lörrach, April 2020